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Corona feiert Comeback

Es ist wieder da!

Die Zahl der Coronafälle steigt stark an. Vom 14. bis 20. August seien insgesamt 1.030 Fälle für Nordrhein-Westfalen gemeldet, sagte der Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums der “Rheinischen Post” (Montagausgabe). In der Vorwoche seien es 769 gewesen.

Das ist ein Anstieg um rund ein Drittel, und dabei wird kaum getestet. Zugleich steigt die Viruslast im Abwasser messbar an: “Seit Anfang August ist ein beginnender Anstieg der Sars-CoV-2-Viruslast im Abwasser zu beobachten. Dementsprechend weisen auch in der aktuellen Woche (Stand 16.08.2023) alle 11 beprobten Anlagen eine steigende Tendenz auf”, so der Sprecher weiter.

Im Juni und Juli lag dagegen die Viruslast noch nahe der Nachweisgrenze. Der aktuelle Anstieg sei allerdings noch auf einem niedrigen Niveau. Weiter betonte der Sprecher: “Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise auf eine sich abzeichnende Coronawelle in Nordrhein-Westfalen im Winter.”

Das Ministerium erwartet daher auch vom Bund, dass es keine Renaissance des Infektionsschutzgesetzes gibt. “Neben einer Erkältung oder Grippe werden sich Menschen künftig also in der kalten Jahreszeit regelmäßig auch mit Covid-19 infizieren. Es gibt derzeit aber keine Hinweise darauf, dass die Reaktivierung des Infektionsschutzgesetzes, das letztlich der Bekämpfung einer Pandemie mit einem neuartigen Virus diente, notwendig sein sollte”, so der Sprecher von Karl-Josef Laumann (CDU) weiter.

Mal abwarten, wie lange das durchgehalten wird und wann die Virus-Lobbyisten die Bühne betreten und uns alle wieder hinter die Maske und zum Lockdown zwingen.

Der Herbst hat nämlich noch gar nicht angefangen – und der Impfstoff ist noch nicht auf dem Markt. Aber es gibt Hoffnung für die Viren-Gewinnler:

Der Apothekerverband erwartet den baldigen Start des neuen Corona-Impfstoffs. “Wir rechnen schon im Laufe des Septembers mit der Auslieferung der ersten Impfdosen des angepassten Corona-Impfstoffs”, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). “Biontech hat bereits den an Omikron XBB.1.5 angepassten Impfstoff in großen Mengen vorproduziert. Nach der Zulassung kann dann sofort die Auslieferung an die Apotheken beginnen.” Dieser Impfstoff solle gut gegen die derzeit weit verbreiteten Varianten XBB.1.5 und EG.5 wirken. “Arztpraxen und Apotheken bereiten sich auf eine intensive Impfkampagne im Herbst vor”, so Preis.

Patienten sollen leichter einen Termin bekommen: “Für Arztpraxen und Apotheken wird das Verimpfen der neuen Corona-Impfstoffe wesentlich einfacher werden. Biontech/Pfizer, Moderna und Novavax werden den neuen angepassten Impfstoff in Einzeldosen anbieten. Damit müssen Impftermine in Apotheken und Arztpraxen nicht mehr so eng getaktet sein”, sagte Preis weiter.

Die bisher üblichen Ampullen enthielten dagegen sechs oder zehn Impfungen und seien nach Anbruch nur wenige Stunden verwendbar gewesen. Sein Rat an Patienten: “Der beste Zeitpunkt für die Corona-Auffrischungsimpfung ist ab Ende September – genau wie für die jährliche Grippeimpfung.” Es werde in diesem Jahr zwar noch keinen Kombinationsimpfstoff für Corona und Influenza geben, doch könne man beide Impfungen an einem Termin bekommen, sagte Preis.

Ist doch klasse! Und wann kann geboostert werden? Nach drei Tagen, oder erst nach einer Woche, sollte die Nase doch noch laufen.

Und hier noch zwei Alarmmeldungen:

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis rechnet in der bevorstehenden kalten Jahreszeit mit vielen Arbeitsausfällen durch Corona, RSV und Influenza und rät zu individuellen Schutzmaßnahmen vulnerabler Gruppen. “Ich halte den generellen Schutz vor schweren Covid-Verläufen in der Bevölkerung in Anbetracht der Impfungen und durchgemachten Infektionen weiterhin für sehr gut”, sagte Karagiannidis der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). “Symptomatische Infektionen werden trotzdem auftreten und zusammen mit RSV und Influenza zu deutlichen Arbeitsausfällen führen”, sagte er.

“Im Herbst und Winter sollten wir auf hochvulnerable Patienten und ältere Menschen durch einen individuellen Schutz besonders achten, aber nicht mehr im Rahmen von generellen Allgemeinmaßnahmen, sondern lokal und individuell gut abgestimmt anhand des Risikoprofils”, so Karagiannidis. Dies gelte für Covid, RSV und allen voran die Grippe.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, erwartet nun auch selbstverständlich einen harten Infektionswinter. Es gebe wieder höhere Infektionszahlen, es gebe auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patienten auf den Intensivstationen, sagte Gaß der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). “Wir haben keine absolute Immunität gegen Covid, von daher wird es immer wieder Infektionsausbrüche geben.”

Von einer neuen Corona-Welle will er aktuell noch nicht sprechen: Das sei alles noch auf einem so geringen Niveau, “dass wir nicht von einer Welle reden sollten”. Doch für den Winter rechnet er mit vielen anderen Erkrankungen: “Für den Herbst und Winter gehen wir davon aus, dass es wie auch im vergangenen Jahr noch weitere Nachholeffekte von anderen Atemwegserkrankungen geben wird.” Gaß appelliert: “Wichtig ist, dass sich möglichst viele Menschen gegen die Grippe impfen lassen, um mögliche Belastungen der Krankenhäuser vorzubeugen.”

Besonders Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Risikopatienten sowie Angehörige sollten ihren Impfstatus bei Corona und Influenza auf dem neusten Stand halten. (Mit Material von dts)

 

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